Ich bin 1981 in Witten geboren, dort aufgewachsen und habe
auch meine Schulzeit – die ich im Jahr 2001 mit dem Abitur
abgeschlossen habe – in der Stadt an der Ruhr verbracht.
Mein Zivildienst hat mir persönlich, durch die Erfahrungen,
Begegnungen und die fundamentalen Sinnfragen sehr gut getan.
Rückblickend kann ich sagen, dass dieses Jahr der letzte
Anstoß für den Entschluss gewesen ist, Theologie zu
studieren. Vorher bin ich mir nämlich ziemlich unschlüssig
gewesen, was ich studieren sollte. Kirchlich geprägt bin ich
vor allem durch meine jahrelange Messdiener- und
Pfadfinderarbeit. Dadurch, dass ich immer tiefer und
intensiver in das Leben meiner Heimatpfarrei involviert
wurde, wuchs in meiner Jugendzeit der Gedanke, später einmal
Priester zu werden. Wenn auch die Tätigkeiten in meiner
Heimatgemeinde immer umfangreicher wurden, trat diese
Überlegung in der gymnasialen Oberstufe eher in den
Hintergrund. Wichtig ist aber wohl gewesen, dass mir in der
Oberstufe der christliche Glaube erstmalig als eine
Wissenschaft, als Theologie, begegnet ist. Die intensive
Textarbeit mit der Bibel und die Auseinandersetzungen mit
theologischen Positionen eröffneten mir ganz neue
Perspektiven im Bereich des christlichen Glaubens. So kam
der alte Gedanke wieder auf, Theologie zu studieren und
Priester zu werden. Jetzt bin ich mit meiner
Lebenslaufskizze im Jahr 2001 gelandet, meinem
Zivildienstjahr. Danach entschied ich mich also für ein
Studium der Theologie, das ich an der Ruhr-Universität
Bochum absolviert und im Frühjahr 2008 mit dem Diplom
abgeschlossen habe. So kann ich formulieren, dass meine
„Sakristeikarriere“ als Messdienerleiter, meine Arbeit als
Pfadfinderleiter, das Interesse an der Theologie und die
Erfahrungen im Zivildienst mich zunächst gemeinsam dazu
bewogen haben, Theologie zu studieren und dann, nach dem
Vordiplom, der Gedanke „Priester werden“ meine
Lebensentscheidungen bestimmt haben. Meine Berufung habe ich
bislang als eine kontinuierliche Entwicklung erfahren, die
sich in den letzten Jahren des Studiums und durch die
Gemeindearbeit weiter verstärkt hat, so dass ich im Frühjahr
2008 den Schritt ins Theologenkonvikt gewagt habe. In
Paderborn absolvierte ich ein Schul- und Sozialpraktikum,
anschließend ein Einjahrespraktikum im Pastoralverbund
Menden-Mitte, in dem ich auch als Diakon eingesetzt gewesen
bin. Die Erfahrungen und Begegnungen mit den Menschen dort
haben mich auf meinem Weg, Priester zu werden, weiter
bestärkt.