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Familienverbund
Herz-Jesu Dielfen
Diakonweihe von Martin Becker am 28.06.2008
Die katholische Kirche kennt drei Formen des geweihten Amtes: Bischof, Priester und Diakon. Für Männer, die sich auf den Priesterberuf vorbereiten, ist die Weihe zum Diakon notwendige Vorstufe. Sie berechtigt unter anderem dazu, die Taufe zu spenden und die kirchlichen Feiern der Trauung und des Begräbnisses zu leiten. Die Priesteramtskandidaten legen bei der Diakonenweihe mehrere Versprechen ab: So geloben sie den Glauben gemäß dem Evangelium und der Überlieferung der Kirche zu verkünden.
Außerdem versprechen die Weihekandidaten, ehelos zu leben, das Stundengebet zu verrichten, den Armen, Kranken, Heimatlosen und Notleidenden zu helfen sowie das Leben nach dem Vorbild Christi zu gestalten. Schließlich folgt noch das Versprechen des Gehorsams gegenüber dem Bischof.
Bischof Gregor Maria Hanke OSB weihte Martin Becker zum Diakon |
Die geweihten Diakone mit ihrem Bischhof |
Eichstätt, 28.06.2008. (pde) - Vor "Ängstlichkeit, die
sich an Formen klammert" hat Bischof Gregor Maria Hanke bei der Weihe
von sechs Priesteramtskandidaten der Diözese Eichstätt zu Diakonen
gewarnt. Priester und Diakone sollten Geistliche sein, die dem Geist
Gottes vertrauen. Geistliches Leben dürfe nicht in falscher Routine
erstarren und damit in einer Haltung, die sich niederlässt und nicht mehr
aufsteht. "Fasst immer wieder den Mut, aufzustehen, um aufzubrechen
in die Osterwirklichkeit des Herrn", forderte der Bischof die neu
geweihten Diakone bei dem Gottesdienst im Eichstätter Dom auf.
Der Ruf in die Nachfolge Jesu beinhalte zwar immer auch die Dimension des
Verzichts. So geloben die Diakone vor der Weihe ein eheloses Leben,
"um frei zu werden für den Herrn". Nachfolge Jesu im Weiheamt
eröffne aber viel mehr noch eine neue Wirklichkeit. Deshalb sei die
Diakonatsweihe nicht so etwas wie eine "Freisprechungsfeier" zum
Abschluss einer Lehrzeit aus Theologiestudium, Seminarausbildung,
geistlicher Begleitung und Praktika, die zu "Fachleuten Gottes"
diplomiere. Wer dem Ruf Jesu in seinen besonderen Dienst folge, wage
vielmehr den "Aufbruch in die österliche Wirklichkeit" und
erfahre damit: "Gott eröffnet neues Leben in Fülle, das
bleibt".
Der Weg des Aufbruchs orientiere sich im Blick auf Jesus Christus und die
Gebote Gottes. Das und nicht die gerade aktuelle öffentliche Meinung müsse
Maßstab des seelsorglichen Handelns sein. Wer glaube, man müsse nur in
der Sprache der Menschen reden und dann habe man die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit,
der baue auf ein "manipuliertes Pfingstwunder": "Heiliger
Geist kann nicht durch Psychologie und Methode ersetzt werden". Die
neuen Diakone ermunterte Bischof Hanke: "Steht auf und werdet Zeugen
der Auferstehung und Herrlichkeit des Herrn."
Zu Diakonen für das Bistum Eichstätt wurden geweiht:
Martin Becker (Heimatpfarrei: St. Johannes Baptist, Wilnsdorf-Rödgen,
Praktikumspfarrei: Heiligste Dreifaltigkeit, Nürnberg-Langwasser),
Michael Harrer (Heimatpfarrei: St. Johannes der Täufer, Wachenzell,
Praktikumspfarrei: St. Johannes, Neumarkt), Peter Hauf (Heimatpfarrei:
Dompfarrei Mariä Himmelfahrt, Eichstätt, Praktikumspfarrei: Zu Unserer
Lieben Frau, Neumarkt), Michael Krüger (Heimatpfarrei: St. Nikolaus von
der Flüe, Haibach, Praktikumspfarrei: St. Maximilian Kolbe, Nürnberg-Langwasser),
Michael Radtke (Heimatpfarrei: St. Alban, Lebach-Thalexweiler,
Praktikumspfarrei: Christkönig, Roßtal) und Christoph Wittmann
(Heimatpfarrei: Erzengel Michael, Lauterhofen, Praktikumspfarrei: Münsterpfarrei
Mariä Himmelfahrt, Wolframs Eschenbach)
Die Westfalenpost berichtete:
Schon frühmorgens um 3.30 Uhr hatten sich Gemeindemitglieder der Herz-Jesu-Kirchengemeinde, Vertreter der kirchlichen Vereine, sowie Freunde und Weggefährten von Martin Becker, mit ihrem Pfarrer und Geistlichen Rat, Hans-Rudolf Pietzonka, in einem Reisebus aufgemacht, um bei der Weihe dabei sein zu können.
Martin Becker wuchs in einem katholischen Elternhaus auf. Nach seiner Kommunion trat er in die Messdienerschaft der Herz-Jesu-Gemeinde in Niederdielfen ein. Sein musikalische Talent brachte er in die kirchliche Arbeit ein. Nach seiner Ausbildung zum nebenberuflichen Kirchenmusiker war er über viele Jahre Organist in Dielfen.
In dieser Funktion wirkte er auch in anderen Gemeinden. Beruflich absolvierte Becker zunächst eine kaufmännische Ausbildung. Danach studierte er Lehramt. Als Reservist blieb er der Bundeswehr auch nach seinem Wehrdienst treu. So traf er den katholischen Militärbischof Walter Mixa, der bis 2005 auch Bischof von Eichstätt war. Mixa konnte Becker für den geistlichen Beruf und für eine Ausbildung zum Priester im Seminar Collegium Willibaldum in seinem Bistum Eichstätt begeistern.
Die Gäste aus Niederdielfen erlebten in Eichstätt einen sehr feierlichen Weihegottesdienst, der mit einem außerordentlich bunten Einzug begann. Neben vielen Geistlichen und Würdenträgern aus Eichstätt, sowie anderen Bistümern, zogen Dozenten und Studierende des Collegium Orientale in farbenprächtigen Gewändern ein. An dem bischöflichen Seminar studieren auch Mitglieder der griechisch-katholischen Kirche, der ukrainisch-katholischen Kirche, sowie der Slowakei, Rumäniens und der syro-malankarischen Kirche Indiens.
Mit Stefan Schuldt und Niklas Kölsch hatte Pfarrer Pietzonka auch zwei Vertreter der Messdienerschaft aus Niederdielfen mitgebracht, die als Messdiener an der Weihefeier teilnehmen durften. Zum Diakon geweiht wurde Martin Becker von Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB, der seit 2005 Nachfolger von Walter Mixa im Amt des Eichstätter Bischofs ist.
Die neugeweihten Diakone wurden mit den Gewändern des Diakons, der Stola, dem Obergewand und Dalmatik bekleidet. Im Anschluss an die Weihefeier fand auf dem Leonrodplatz vor dem Priesterseminar ein Empfang statt, an dem die angereisten Siegerländer Martin Becker ihre Glückwünsche überbringen konnten.
Zu den ersten Gratulanten gehörten Pfarrer Piezonka und Pfarrer Wolfgang Winkelmann von der kath. Kirchengemeinde St. Michael aus Siegen. Vor der Abfahrt nach ins Siegerland verabschiedete Martin Becker seine Freunde aus dem Siegerland im Bus. Er spendete ihnen zum ersten Mal den Segen als Diakon. Bereits am 2. Mai 2009 wird Martin Becker voraussichtlich im Hohen Dom zu Eichstätt zum Priester geweiht.
Der Tag der Diakonweihe in Eichstätt
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Wilnsdorf, 30.06.2008