FHD
Familienverbund Herz-Jesu Dielfen
  

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Die Schwestern der Hl. Klara  verlassen nach über 60 Jahren die Eremitage.

Abschiedsgottesdienst am 19. Okt. 2014 in der Herz-Jesu Kirche in Niederdielfen

 

Bereits im Juni wurde die Menschen in Siegen und Wilnsdorf über den Entschluss der Klarissen in Kenntnis gesetzt:

Abschied von der Eremitage

24. Juli 2014
 

Seit über 60 Jahren haben die Schwestern der Hl. Klara die Anliegen und Sorgen der Menschen unserer Region unermüdlich in ihren Gebeten zu Gott getragen. Dadurch wurde das Kloster Eremitage ein beliebter Ort für viele Sinn suchende Menschen.
Nun werden die Schwestern im Herbst dieses Jahres das Kloster auf der Eremitage verlassen. Wir alle bedauern dies sehr, haben aber Verständnis für ihre Entscheidung.

Zur Zeit leben noch fünf Schwestern im Kloster. Die kleine Zahl hat die Schwestern bewogen, ihr Leben mit „Gebet und Arbeit“ im Kloster der Eremitage aufzugeben. Auch Alters- und Krankheitsgründe spielen eine Rolle bei diesem Entschluss.
Die fünf Schwestern werden Aufnahme finden im Klarissenkloster in Kevelaer.

Was mit den Klostergebäuden geschieht, können wir derzeit noch nicht absehen. Spirituelle und caritative Nutzung kann möglich sein. Wir wollen die Klosterkirche jedoch auch während der Zeit bis zur späteren Nutzung als Gottesraum nutzen. Auch der Tag der Verabschiedung steht noch nicht fest.

In tiefer Dankbarkeit wünschen wir den Schwestern mit Äbtissin Magdalena noch eine gute Zeit bei uns und Gottes Segen für ihren weiteren Lebensweg.

für das Seelsorgeteam Siegen-Mitte
Wolfgang Winkelmann, Pfr.

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Die Bistumszeitung "Der Dom" berichtete

Klarissenschwestern verlassen das Siegerland

Abschied von der Eremitage

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die fünf Schwestern werden ein neues Zuhause im Klarissenkloster in Kevelaer finden. Schwester Theresia und M. Magdalena im Besucherzimmer des Klarissenklosters auf der Eremitage.

Foto: Wollschläger

 

 

Siegen. Ein beredtes Zeugnis lebendiger Gläubigkeit gehört schon bald der Vergangenheit an. Nach über 60 Jahren verlassen die Klarissenschwestern im Herbst das Kloster Eremitage. Das Seelsorgeteam um Pfarrer Wolfgang Winkelmann vom Pastoralverbund Siegen-Mitte bedauert die Entscheidung der fünf Klarissenschwestern, zeigt aber auch Verständnis.

 

von Alexander Wollschläger

 

Seit dem Tod von Mutter M. Laurentia im Oktober des vergangenen Jahres und dem Heimgang von Schwester Januaria im Dezember besteht der Konvent nurmehr aus fünf Schwestern. Die kleine Zahl der Schwestern der Hl. Klara führte zu der Entscheidung, ihr Leben mit Gebet und Arbeit im Kloster Eremitage aufzugeben. Auch Alters- und Krankheitsgründe spielten eine Rolle für diesen Entschluss.

Über 60 Jahre wurde das Kloster Eremitage als ein beliebter Ort von vielen sinnsuchenden Menschen geschätzt. Seit dem 20. September 1953 existiert auf der Eremitage im Rödger Wald das Klarissenkloster. Der Siegener Pfarrer Wilhelm Ochse war der Mentor, in der hiesigen Diaspora einen beschaulichen Konvent zu gründen. Mutter M. Coleta Ley vom Klarrissenkloster Bad Neuenahr war die erste Äbtissin und bezog zunächst mit ihren Schwestern die alte Gaststätte Eremitage. Zeitweise zählte der Konvent bis zu 18 Schwestern.

Nach dem Tod der Gründerin im Dezember 1961 erhielt der Konvent in Schwester M. Bernadette Brinkmann eine neue Mutter. Sie fand allerdings die alte Gaststätte wegen der feuchten Außenwände und der für ein gesundes Gemeinschaftsleben fehlenden Räume für nicht zeitgemäß. Daher setzte sie sich tatkräftig für den Bau eines neuen Klosters unweit der Gaststätte ein. Über alle finanziellen Hindernisse hinweg, die wegen der völligen Mittellosigkeit der Schwestern nicht gering waren, wurde 1963 unter großer Beteiligung der Bevölkerung der Grundstein für den Klosterneubau von Kardinal Lorenz Jaeger gelegt. Bereits ein Jahr später konnten die Schwestern in ihre neue Heimstatt ziehen.

Was mit den Klostergebäuden nach dem Auszug der Schwestern geschieht, kann die Kirchengemeinde St. Marien derzeit noch nicht absehen. Nach Auskunft von Pfarrer Winkelmann kann man sich eine spirituelle und karitative Nutzung des Klosters vorstellen. Die Klosterkirche soll auch weiterhin als Gottesraum genutzt werden.

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Der Abschiedsgottesdienst am 19.Okt. 2014 in der

Herz-Jesu Kirche in Niederdielfen.


„Ein Geschenk des Himmels“
 

Michael Kunz für die Westfalenpost


Eine Stunde und 20 Minuten etwa lief der Gottesdienst „normal“ ab. Dann nahm Pfarrer Uwe Wiesner ganz persönlich Abschied von den Damen in Schwarz, die das Siegerland am 29. Oktober Richtung Kevelaer verlassen. Er sei immer sehr gern im Klarissen-Kloster auf der Eremitage gewesen, sagte er. Und: „Sie waren ein Geschenk des Himmels!“ Dabei versagte die Stimme, Wiesner setzte sich und ließ den Tränen freien Lauf. Vielen in der vollen Herz-Jesu-Kirche, wie er es selbst festgestellt hatte, ging es ähnlich.
Für Kircheneinigung gebetet
Nach 61 Jahren im Siegerland wurden die Klarissen des Klosters in Wilnsdorf gestern mit einer Eucharistiefeier verabschiedet, die von Weihbischof Hubert Berenbrinker aus Paderborn geleitet wurde. Er erinnerte an die Gründung des Klosters im Jahr 1953 durch Schwester Maria Coleta Ley, selbst Siegerländerin, die mit anderen Klarissen aus dem Kloster Bad Neuenahr in ihrer Heimat eine Stätte des Gebets für die Wiedervereinigung im Glauben entstehen lassen wollte. Noch sei die Spaltung, unter der sie besonders gelitten habe, nicht komplett überwunden. Bischof Berenbrinker, selbst lange Zeit im Siegerland zu Hause, ging aber auch auf das zweite vatikanische Konzil ein und auf die vielen Erfolge in Richtung Ökumene, die seither erzielt worden seien.
Die Schwestern hätten zurückgezogen und dem Armutsgelübde verbunden gelebt, „aber immer unter uns“. Nicht nur für die Wiedervereinigung der Kirche hätten sie gebetet, sondern auch mit den Menschen vor Hochzeiten und Geburten und in der Trauer. Die Klarissen seien „eine gute Gabe“ für das Siegerland gewesen und die Einheimischen hätten sie umgekehrt „nie im Stich gelassen. Die Notglocke des Klosters musste niemals läuten. Auch wenn es manchmal anders erzählt wird“, stellte der Weihbischof fest, der schon am Sonntagmorgen im Kloster war und den Schwestern einen persönlichen Besuch abgestattet hatte.
Nach drei Todesfällen in 2013 und gesundheitlichen Problemen bei den verbleibenden vier Schwestern hätten sich diese zu einer Schließung und zur Übersiedlung nach Kevelaer ins dortige Kloster ihres Ordens entschlossen. Sie müssten mit Dankbarkeit verabschiedet werden, aber auch mit dem Bewusstsein, dass hier schon das sechste Kloster in der Diözese schließe, obwohl Menschen wie diese Schwestern dringend gebraucht würden.
Kontakt bleibt bestehen
Für die Scheidenden ergriff die ehemalige Äbtissin Schwester Beatrice das Wort, die für den aktuellen Papst dankte und die aktuelle Synode, von der sie „viele neue Impulse“ erhoffe. Der Abschied könne trotz aller Traurigkeit auch gefeiert werden. Und die Siegerländer könnten sicher sein, auch von Kevelaer aus immer in die Gebete der Klarissen eingeschlossen zu werden. Umgekehrt „drohte“ Pfarrer Wolfgang Winkelmann den Damen und ihren neuen Gastschwestern schon einmal lächelnd an, sie mindestens einmal im Jahr im Wallfahrtsort Kevelaer zu besuchen, das immer am Wochenende nach Maria Himmelfahrt Ziel einer Siegerländer Wallfahrt sei: „Da werden einige mitkommen!“
Zum Schluss des Gottesdienstes gab es viele Umarmungen, herzliche Worte und noch mehr Tränen. Und dann wartete der Kaffee im Gemeindehaus.
 

 

Bilder vom Abschiedsgottesdienst am 19.10.2014

 

von Michael Kunz

 

Bitte klicken Sie auf die Bilder, sie öffnen dann ein einem großen Format.

 

von Gregor Kölsch:

 

 

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Auf der Internetseite des Bistums stand dieser Bericht:

Bericht Siegener Zeitung:

Weiterer Bericht Siegener Zeitung:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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